Ist das Größenwahn?

Wenn Frau Wolllaus auf Beutezug ist, dann hat sie meist noch keine Vorstellung, was sie mit all der Wolle machen will und schon gar keine Erklärung wie sie das in ihrem Leben je verarbeiten will. Es ist eben der Klassiker - der Schrank ist voll Klamotten, aber man hat nichts anzuziehen ... und genau so ist es mit Wolle.

Verführerisch hat es gewunken dieses Sockengarn aus Wolle, Poly und Seide.

Eigentlich eine klassische Herbstfarbe würde unsere Farbchristine sagen. Aber ich finde sie eben so schön und ein entsprechendes Makeup lässt mich als Camelion zum Herbsttyp werden, so dass ich mich jetzt getrost an die "Rosa" von Birgit Freyer wagen kann. Ein Tuch nur für mich!

Völlig untypisch für mich, solche Dinge zu nadeln - ihr habt vollkommen recht! Aber da stellt sich die Frage doch, wie kann man sich solche Viren nur einfangen? Nun ... da gibt es solche lieben Mitmenschen, die "über´n Berg" immer wieder mit einem Hauch von Material und feinen Tüchern winken ... und irgendwann ist man dann so weich gekocht, dass man sich willenlos der Sache hingibt, brav die passenden Nadeln sucht, ein edles Sockengarn dazu nimmt und dem Rausch des Tücherstrickens verfällt. Noch völlig ferngesteuert beginnt man mit dem Anschlag von 275 Maschen *schnauf* und strickt die ersten glatt rechten Reihen und fragt sich nur: Bin ich denn bekloppt? Und dann fängt das Muster an, welches sich auch erstmal leicht merken lässt, setzt sich am Freitagabend mit anderen nadelsüchtigen Frauen zusammen, die die Sache auch noch anheizen ... es scheint trotz der langen Reihen vorwärts zu gehen ...
Zu Hause wieder angekommen, scheint der Fortschritt des Abends verführerisch und man will mehr! Ein Kaffee kann die vorübergehend aufkommenden Müdigkeit noch etwas hinauszögern ...